Der Bahnhof Siersleben

1872: Um eine bessere strategische und verkehrstechnische Anbindung von Elsaß-Lothringen an das Deutsche Reich zu gewährleisten, projektierte der preußische Staat eine neue Bahnverbindung von Berlin nach Metz. Die Trassierung erfolgte so, dass größere Wirtschaftsregionen nicht passiert werden mussten. Dadurch wurden weite, dünnbesiedelte und wirtschaftlich schwache Regionen des Reiches an das Gleisnetz diverser Eisenbahngesellschaften angebunden.

 

1878 (-1880): Es werden die meisten Streckenabschnitte fertiggestellt. Die militärische Bedeutung verlieh ihen den Namen »Ka­nonenbahn«.

 

1879 (15.04.): Am Streckenkilometer 173,22. wird von der Deutschen Reichsbahn der einfache Haltepunkt Siersleben eingerichtet.

 

1946 (bis 30.06. 1973): Aufwertung des Haltepunktes und Betrieb als Bahnhof Siersleben. Er ist nach dem II. Weltkrieg ein Knotenpunkt für Bergarbeiter und Hüttenleute. Sie können von der Reichs- in die Bergwerksbahn -gleich über die Straße- umsteigen und gelangen so in das Hettstedter oder Eislebener Berg- und Hüttenrevier.
Bis in die 1960er Jahre gehört zum Bahnhof ein Güterschuppen, dessen Bau von den Landwirten der Anlieger-Gemeinden Augsdorf, Hübitz, Thondorf und Siersleben finanziert wurde.

 

1973 (01.07.): Der Bahnhof Siersleben verliert seinen Status wieder und ist ab jetzt nur noch ein besetzter Haltepunkt.

 

1977 (04.08.): Der Haltepunkt Siersleben ist jetzt erneut -wie vor hundert Jahren- ein unbesetzter Haltepunkt.

 

1993 (23.05.) Für die Deutsche Bahn existiert Siersleben praktisch nicht mehr; der Haltepunkt ist für den Personenverkehr geschlossen.

 

2012 (02.05. bis 04.05.): Das verfallene Bahnhofsgebäude wird dem Erdboden gleich gemacht. Mit der Schließung und dem Abriss des Bahnhofes geht ein Stück Siersleber Geschichte verloren.